6. Demotivierender Faktor: Führungskräfte lösen Probleme für ihre Mitarbeiter

 BossDies ist wahrscheinlich die häufigste Demotivation in unseren Betrieben, ohne dass sie groß auffällt. Sie tritt in vielfältigster Form auf.

Etwa so: Fertigungsleiter zu Facharbeiter: „Gib her, ich mach mir das selber, dann weiß ich wenigstens, dass es fachgerecht erledigt wurde!“

Oder so: Geschäftsführer zu Verkäufer „ Der Kunde hat eine Reklamation, das ist jetzt Chefsache, da muss ich mich jetzt persönlich um ihn kümmern!“

Oder so:   Nachdem ein Montagetrupp Fehler beim Einbau der Heizung gemacht hat, schickt der Serviceleiter seinen besten Servicetechniker zum Kunden, um die Fehler zu beheben.

Oder so: Lagerleiter zum kaufmännischen Leiter: „Die elektronische Waage ist kaputt, was soll ich tun?“ In diesem Fall delegiert der Mitarbeiter sein eigenes Problem hinauf an seinen Vorgesetzten.

In all diesen Fällen übernimmt der Manager den Job seines Mitarbeiters und löst dessen Problem für ihn. Ja, der Mitarbeiter ist vielleicht sogar erleichtert, er ist im Moment ein echtes Problem los! Warum ist das dann so demotivierend?

Es ist demotivierend, weil jeder Mensch Probleme braucht! Ohne Probleme ist der Mensch unglücklich. Am Problem entzündet sich der sportliche Ehrgeiz, die Herausforderung, der Spielgeist, das Abenteuer. Und am Problem kann der Mitarbeiter wachsen, besser werden, sein Wissen erweitern, seine Verantwortung vergrößern, seine manuelle Geschicklichkeit, seine geistige Kapazität steigern.