Mitarbeitermotivation #1

Führungskräfte investieren eine Menge an Zeit, Geld und Kreativität in Motivationsprojekte. Und oft erscheint es ziemlich anstrengend Mitarbeiter zu motivieren. Muss das so mühsam sein? Ich meine NEIN, denn Manager tragen selbst einiges zur Demotivation ihrer Mitarbeiter bei.

Empirisch lässt sich nämlich gut nachweisen, dass neue Mitarbeiter anfangs sehr motiviert sind, diese Begeisterung aber mit der Zeit spürbar nachlässt. Wir können im Folgenden einige Faktoren isolieren, die zu dieser Demotivation von Mitarbeitern beitragen!

1. Demotivierender Faktor: Führungskräfte delegieren Tätigkeiten!

Mitarbeitern wird oft erklärt, was sie zu „tun“ haben! Auf klar definierte Aufgabenbereiche wird dabei teils bewusst verzichtet. Das sogenannte „He-Du-Management“ provoziert obendrein das spontane Heranziehen von Mitarbeitern für diverse sonstige Aktivitäten. „Geh´, weil du gerade da bist: Kannst du diese Sache übernehmen? Danke!“

Das macht aus Mitarbeitern schlussendlich Handlanger, die nur dann tun, wenn sie aufgefordert werden zu tun!  Sie verlernen auf diese Art ihre Selbständigkeit und Eigeninitiative. So züchtet man Roboter, aber keine wertvollen Mitarbeiter!

Motivieren Sie durch das Delegieren von Hüten!

Delegieren Sie Hüte! Ganze Aufgabenbereiche, die selbständig und eigenverantwortlich von den Mitarbeitern zu bewältigen sind. Was ist ein Hut? Der Ausdruck kommt ursprünglich von Lokomotiv-Ingenieuren, deren Kopfbedeckung ihren Status und ihren

Verantwortungsbereich definierten, so wie etwa Lokführer oder Fahrdienstleiter. Hat der Mitarbeiter einen Hut, dann ist er dafür verantwortlich, teilt sich seine Arbeit selbständig ein, hat darüber die Kontrolle und erbringt seine Leistung idealerweise rechtzeitig in gewünschter Menge und Qualität.

Die Hausaufgabe des Managers ist natürlich das Definieren und Zusammenstellen von Hüten. Welche Aufgaben da zu einem sinnvollen Ganzen gebündelt werden, das ist die Herausforderung, die von der Führungskraft vorab zu meistern ist. Nun, dafür ist sie ja schließlich da!

 

2. Demotivierender Faktor: Führungskräfte managen das Verhalten ihrer Mitarbeiter

Wie sorgen wir dafür, dass unsere Mitarbeiter auch wirklich arbeiten? Schauen wir ihnen ständig über die Schulter? Beobachten sie bei der Arbeit?

Ehrlich gesagt, NEIN! Wer lässt sich denn gern über die Schulter schauen, während er seine eigene Arbeit macht? Stellen Sie sich das wirklich plastisch vor: Jemand beobachtet genau, wie Sie Ihre Präsentation vorbereiten, ein Email verfassen, Ihren Schreibtisch aufräumen… Genau, Sie würden ihn rauswerfen und Ihr Arbeitszimmer zusperren!

Motivieren Sie, indem Sie die Produkte Ihrer Mitarbeiter checken!

Achten Sie als Führungskraft zu allererst darauf, dass Ihre Mitarbeiter ihre Arbeit erledigen, also wirklich fertig stellen!  Erst dann können Sie diese begutachten, vorher nicht! Aber dann checken Sie gründlich, ohne Nachsichtigkeit! Qualifizieren Sie die Produkte Ihrer Mitarbeiter, bis sie einen guten Standard erreicht haben. Sie tun Ihren Leuten keinen Gefallen, wenn Sie beim Check ein Auge zudrücken.

Und checken Sie alle Produkte Ihrer Mitarbeiter, nicht nur Stichproben. Es ist motivierend für den Mitarbeiter, wenn er merkt, dass seine Produkte so wichtig sind, dass sie geprüft und damit wertgeschätzt werden. Noch etwas Wichtiges: Geben Sie dem Mitarbeiter jedes Mal ein Feedback, entweder es passt oder es passt nicht!