Mitarbeitermotivation – Faktor #1

Fotolia_30977183_XSUnternehmensberater Johannes Praun startet eine neue Serie von Artikeln zum Thema Motivation und Demotivation. Führungskräfte investieren eine Menge an Zeit, Geld und Kreativität in Motivationsprojekte. Und oft erscheint es ziemlich anstrengend Mitarbeiter zu motivieren. Muss das so mühsam sein?

Mag. Johannes Praun behauptet NEIN, denn Manager tragen selbst einiges zur Demotivation ihrer Mitarbeiter bei, um das dann später aufwändig wieder in Ordnung zu bringen. Empirisch lässt sich gut nachweisen, dass neue Mitarbeiter anfangs sehr motiviert sind, diese Begeisterung aber mit der Zeit spürbar nachlässt.  Warum ist das wohl so?

Schließen wir ruhig daraus, dass es für den Manager leichter sein müsste Demotivationen einfach wegzulassen, anstatt seine Leute im nachhinein mühsam zu reparieren! Wir können im folgenden einige Faktoren isolieren, die zur Demotivation von Mitarbeitern beitragen!

1. Demotivierender Faktor: Führungskräfte delegieren Tätigkeiten!

Mitarbeitern wird oft erklärt, was sie zu „tun“ haben! Auf klar definierte Aufgabenbereiche wird dabei teils bewußt verzichtet. Das sogenannte „He-Du-Management“ provoziert obendrein das spontane Heranziehen von Mitarbeitern für diverse sonstige Aktivitäten. „Geh´, weil du gerade da bist: Kannst du diese Sache übernehmen? Danke!“

Krass ausgedrückt, das macht aus Mitarbeitern schlussendlich Handlanger, die dann tun, wenn sie aufgefordert werden zu tun!  Sie verlernen auf diese Art ihre Selbständigkeit und Eigeninitiative. So züchtet man Roboter, aber keine wertvollen Mitarbeiter!

Motivieren Sie durch das Delegieren von Hüten!

Delegieren Sie Hüte! Ganze Aufgabenbereiche, die selbständig und eigenverantwortlich von den Mitarbeitern zu bewältigen sind. Was ist ein Hut? Eine vollwertige Existenz in der Firma, das ist ein Hut! Der Ausdruck kommt ursprünglich von Lokomotiv-Ingenieuren, deren Kopfbedeckung ihren Status und ihren Verantwortungsbereich definierten, so wie etwa Lokführer oder Fahrdienstleiter. Hat der Mitarbeiter einen Hut, dann ist er dafür verantwortlich, teilt sich seine Arbeit selbständig ein, hat darüber die Kontrolle und erbringt seine Leistung rechtzeitig in gewünschter Menge und Qualität.

Die Hausaufgabe des Managers ist natürlich das Definieren und Zusammenstellen von Hüten. Welche Aufgaben da zu einem sinnvollen Ganzen gebündelt werden, das ist die Herausforderung, die von der Führungskraft vorab zu meistern ist. Nun, dafür ist sie ja schließlich da! Das ist Teil ihrer Organisierungsaufgabe.