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Johannes Praun ist Geschäftsführer und Unternehmensberater bei Praun & Amm Unternehmensberatung.

Weniger Stress und mehr Effizienz! Guter Vorsatz für 2019

Gute Vorsätze fürs Neue Jahr haben immer eine unangenehme Eigenschaft, sie kosten Selbstüberwindung! Ich will ja etwas erreichen, was ich mit meinen bestehenden Routinen bisher nicht geschafft habe.

Die Frage ist, welche Gewohnheiten bringen mich denn in Stress?

Anatomie von Stress:

Schauen wir mal: Ich lese ein Email, dann das nächste.., ich schau mir meine Post an, lese einen Brief und leg ihn beiseite, dann der nächste.., denke mir, was da bis jetzt alles zu erledigen ist und was zuerst und wie?!  Jetzt kommt auch noch ein Telefongespräch herein, ein Kunde! Dazu kommt noch ein Kollege in mein Büro, er braucht etwas von mir! Dann noch ein Telefonat!  Es wird mir langsam stressig! Da brauch ich erst einmal einen Kaffee….

Zuviel Unerledigtes, das ich mir merken muss, das so sich stapelt und an meiner Batterie saugt, das ist die Anatomie von Stress. Und noch dazu, meine Gewohnheit, etwas zu lesen und beiseite zu legen, um es später zu erledigen, stresst nicht nur, sondern verdoppelt sogar meine Arbeitszeit! 

Mehr Effizienz:

Erledige es sofort! Diesen Befehl gebe ich mir jetzt jedesmal, wenn ich etwas in Angriff nehme und – meine Güte, das kostet mich Selbstüberwindung!! Diese Neugier, was ist das nächste? Und ist das nächste vielleicht doch dringender, wichtiger? Nein, nein, und nein! Ich bin schneller, eine einzige Sache zu starten und sie gleich zu erledigen und dann die nächste wegzuputzen, eins nach dem anderen. 

Ja, ich habe die Zeit gemessen! Ich brauche für über 80% meiner Erledigungen im Büro jeweils unter 2 Minuten. Dafür verwende ich jedes Mittel, das recht ist. Wenn ich telefonisch jemanden nicht gleich erreichen kann, dann bekommt er meine Kommunikation schriftlich, das kann ich eben sofort erledigen. Schriftlich funktioniert überhaupt am besten. Und wenn jemand schriftlich nicht reagiert, probier ich´s eben persönlich usw. 

Was die Setzung von Prioritäten betrifft, habe ich für mich ein simples binäres System etabliert:  „wichtig“ oder „unwichtig“. Wichtiges wird sofort erledigt, Unwichtiges wird entsorgt, ganz einfach.  

 

Buchtipp:

Wen dieses Thema stark interessiert, der findet sicher eine Menge wertvoller Tipps im Buch „Getting Things Done“ von David Allen. Das war früher ein Bestseller, war dann jahrelang vergriffen, und wurde vor ein paar Jahren neu aufgelegt. Das Buch gibt es auch auf Deutsch, hat da aber den Titel „Wie ich die Dinge geregelt kriege.“

Motivierende Faktoren!

Ich melde mich nach einer längeren Pause wieder zurück auf meinen Blog. Mir ist es ein Anliegen, als Unternehmensberater meine Erfahrungen und Einsichten der letzten Jahre weiter zu geben!  

Meine letzten Beiträge über tägliche Demotivationen durch Führungskräfte möchte ich jetzt einmal positiv abschließen, bevor ich mich weiteren Themen widme! Die Frage ist: Kann ich denn auch aktiv meine Leute motivieren?! Ja, es gibt sie wirklich, die Motivation durch Führungskräfte!

 

Hier eine Übersicht über die motivierenden Faktoren, die sich in der Praxis bewährt haben:

  • Es muss immer eine Zielsetzung geben! Etwas, das wir in der Zukunft erreichen wollen, groß, erstrebenswert und lohnenswert. Und wenn das Ziel erreicht wurde, muss sofort ein neues her! Denn irgendetwas muss immer nach vorne ziehen.
  • Jeder Mitarbeiter darf zum Firmengeschäft in spürbarer Weise beitragen und sein Beitrag muss sichtbar sein. Davon hängt viel ab, mit der Motivation auch Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Die Führungskraft muss das organisieren!
  • Das Aufgabengebiet des Mitarbeiters ist klar definiert sowie seine Position im gesamten Team, und er wurde sorgfältig darauf eingeschult. Das funktioniert und motiviert genauso wie in einer Sportmannschaft!
  • Die Führungskraft muss die Leistungen ihrer Mitarbeiter stets zeitnah und objektiv anerkennen! Gerechtes Lob und gerechter Tadel sind gleich viel wert, Nachsichtigkeit wirkt hingegen negativ.
  • Es muss etwas zu gewinnen geben, als Individuum oder als Team. Wettbewerbe, Spiele, das sind die Dinge, die unglaublich motivieren können. Es macht einen Unterschied, ob man am Laufband läuft oder auf dem Fußballfeld dem Ball hinterher jagt. Spiele lassen sich mit etwas Phantasie auch in jeder Firma inszenieren!
  • Gute Performance muss unter allen Umständen belohnt werden, neben dem Finanziellen sind Anerkennung und Beförderung wichtig für die Motivation. 
  • Klare und einfache Spielregeln gehören zur richtigen Motivation dazu wie das Amen im Gebet! Denn erst diese schaffen den Rahmen und damit auch den Freiraum, in dem sich der Mitarbeiter entfalten und kreativ sein kann. Bei Spielregeln meine ich allerdings nicht enge Korsette, die jegliche Initiative ersticken. 
  • In der Vorbildwirkung der Führungskraft steckt in jeder Hinsicht viel Motivationskraft! Bin ich bereit, meine Anordnungen selber auszuführen?  Kann ich mich jeglicher herausfordernder Situation stellen? Verlange ich mehr von mir selber als von anderen? Gebe ich niemals auf?

Es gibt sicher noch andere Faktoren, aber wer diese 8 beherrscht, hat mit seinem Team Erfolg, und dann kann man letztlich sagen: Nichts motiviert so wie der Erfolg!

6. Demotivierender Faktor: Führungskräfte lösen Probleme für ihre Mitarbeiter

 BossDies ist wahrscheinlich die häufigste Demotivation in unseren Betrieben, ohne dass sie groß auffällt. Sie tritt in vielfältigster Form auf.

Etwa so: Fertigungsleiter zu Facharbeiter: „Gib her, ich mach mir das selber, dann weiß ich wenigstens, dass es fachgerecht erledigt wurde!“

Oder so: Geschäftsführer zu Verkäufer „ Der Kunde hat eine Reklamation, das ist jetzt Chefsache, da muss ich mich jetzt persönlich um ihn kümmern!“

Oder so:   Nachdem ein Montagetrupp Fehler beim Einbau der Heizung gemacht hat, schickt der Serviceleiter seinen besten Servicetechniker zum Kunden, um die Fehler zu beheben.

Oder so: Lagerleiter zum kaufmännischen Leiter: „Die elektronische Waage ist kaputt, was soll ich tun?“ In diesem Fall delegiert der Mitarbeiter sein eigenes Problem hinauf an seinen Vorgesetzten.

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5. Demotivierender Faktor: Führungskräfte übergehen ihre Mitarbeiter

MitarbeitermotivationFührungskräfte übergehen ihre Mitarbeiter – was ist damit gemeint? Das passiert ganz leicht, der Manager befasst sich mit einer Sache, die eigentlich einem Mitarbeiter gehört. Er erledigt sie, weil er sie gerade in der Hand hat. Nun, er hat seinem Mitarbeiter damit ein Stück Arbeit weggenommen! Und er muss den nächsten Schritt daran vielleicht auch noch tun, weil der Mitarbeiter in dieser Angelegenheit nicht Bescheid weiß!

Oder: Ein Kunde, der mit dem Verkäufer sein Angebot besprochen hat, ruft vor der Unterzeichnung des Auftrags noch dessen Chef an für einen besseren Preis. Der Chef gewährt ihm den gewünschten Rabatt und übergeht dabei seinen Verkäufer! Genau der freut sich jetzt besonders darüber!

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4. Demotivierender Faktor: Führungskräfte vergleichen Mitarbeiter untereinander

smiling teenage girl in blank white t-shirtJeder von uns kennt das von klein auf. Gerade etwas gelernt, gerade einen kleinen Erfolg erreicht und es kommt jemand, der das sofort mit einem Vergleich abwertet!
Zum Beispiel: Die 4-jährige Anna hat gerade Schwimmen gelernt, und der Nachbar meint süßlich: „Toll und übrigens, mein Maxi konnte das schon mit 3 Jahren!“

Wenn Sie ihre Mitarbeiter schön demotivieren wollen, dann genau so! Sie können für jede Leistung eines Mitarbeiters sofort einen Vergleich finden, der sie schmälert!

Motivieren Sie, indem Sie den Trend würdigen!

Konnte sich der Mitarbeiter steigern? Die Verbesserung an sich ist wertvoll! Messen Sie die Leistung eines Mitarbeiters im Zeitverlauf, das ist der Schlüssel zu gutem Management!

3. Demotivierender Faktor: Führungskräfte beurteilen ihre Mitarbeiter subjektiv!

MitarbeitermotivationDie Beurteilung der Leistung eines Mitarbeiters durch den Vorgesetzten ist ein heikles Thema. Ist das Verhältnis zwischen den beiden in Ordnung oder emotionell belastet? Macht eine dritte Partei in der Firma Stimmung gegen den Mitarbeiter? Bilden sich intern bereits auf breiter Basis feste „Meinungen“ über den Mitarbeiter? Dieser Problematik kann sich keine Führungskraft entziehen und sie sollte sich ordentlich wappnen gegen diese Managerfalle Nummer 1! Denn eines verzeihen dir deine Mitarbeiter niemals: Ungerechtigkeit!

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Mitarbeitermotivation – Faktor #2

Social network futuristic touchscreen2. Demotivierender Faktor: Führungskräfte managen das Verhalten ihrer Mitarbeiter!

Worauf schauen wir eigentlich bei unseren Mitarbeitern? Sind sie beschäftigt, sind sie fleißig, was tun sie gerade, wie tun sie es,…..? Sind das die entscheidenden Fragen, die wir Führungskräfte uns stellen sollten?

Ehrlich gesagt, NEIN! Wer von uns lässt sich denn gern über die Schulter schauen, während er seine eigene Arbeit macht? Stellen Sie sich das wirklich plastisch vor: Jemand beobachtet genau, wie Sie Ihre Präsentation vorbereiten, ein Email verfassen, Ihren Schreibtisch aufräumen, Ihre Ablage machen ………… Genau, Sie würden ihn rauswerfen und Ihr Arbeitszimmer zusperren!

Motivieren Sie, indem Sie die Produkte Ihrer Mitarbeiter checken!

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Mitarbeitermotivation – Faktor #1

Fotolia_30977183_XSUnternehmensberater Johannes Praun startet eine neue Serie von Artikeln zum Thema Motivation und Demotivation. Führungskräfte investieren eine Menge an Zeit, Geld und Kreativität in Motivationsprojekte. Und oft erscheint es ziemlich anstrengend Mitarbeiter zu motivieren. Muss das so mühsam sein?

Mag. Johannes Praun behauptet NEIN, denn Manager tragen selbst einiges zur Demotivation ihrer Mitarbeiter bei, um das dann später aufwändig wieder in Ordnung zu bringen. Empirisch lässt sich gut nachweisen, dass neue Mitarbeiter anfangs sehr motiviert sind, diese Begeisterung aber mit der Zeit spürbar nachlässt.  Warum ist das wohl so?

Schließen wir ruhig daraus, dass es für den Manager leichter sein müsste Demotivationen einfach wegzulassen, anstatt seine Leute im nachhinein mühsam zu reparieren! Wir können im folgenden einige Faktoren isolieren, die zur Demotivation von Mitarbeitern beitragen!

1. Demotivierender Faktor: Führungskräfte delegieren Tätigkeiten!

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Presseaussendung: Meine Antwort auf die Wirtschaftsflaute

Vor kurzem haben wir eine Presseaussendung zum Thema „Mag. Johannes Praun: Meine Antwort auf die Wirtschaftsflaute“ veröffentlicht. Diese Presseaussendung können Sie unter folgenden Link nachlesen:

http://www.live-pr.com/meine-antwort-auf-die-wirtschaftsflaute-r1050011888.htm
http://www.pressemeldungen.at/222869/meine-antwort-auf-die-wirtschaftsflaute/

Praun & Amm Unternehmensberatung – Interkulturelle Erfahrungen

Im Rahmen eines internationalen Förderungsprojektes für den Wiederaufbau des Irak hatten Johannes Praun und Richard Amm von Praun & Amm, mehrmals die Gelegenheit, die arabische Mentalität kennen zu lernen.

Die Aufgabe von Praun & Amm Unternehmensberatung

Die Aufgabe von Praun & Amm war es, ein irakisches staatliches Forschungsinstitut in die Privatwirtschaft und damit in die Unabhängigkeit zu begleiten. Deren Manager mussten mit westlichen Führungstools vertraut gemacht werden.

Die Iraker wollten trotz aller Visum-Hindernisse unbedingt zu Praun & Amm nach Wien kommen. Sie lieben es zu reisen und andere Länder zu besichtigen.

Begrüßung: Kontaktscheue kennt der männliche Iraker nicht. Wir wurden jeden Tag umarmt und viermal auf die Wangen geküsst. Mit den Damen mussten wir vorsichtiger sein. Im Islam gibt eine verheiratete Frau einem anderen Mann nicht die Hand, jeder körperliche Kontakt ist tabu. Angesprochen wurde nur mit Vornamen, allerdings mit Mister davor. Vertrauter wurde es später, als aus Ammar der „Abuhassan“ oder aus Abdu der „Abukani“ wurde. Denn freundschaftlich nennen die Araber einander  „Vater/Mutter des erstgeborenen Kindes“. So wurde auch aus den Seminarleitern schließlich „Abulara“ und Abusophie“.

Geschenke: Als die Araber nach Wien kamen, brachten sie kleine Geschenke mit, einer brachte sogar Mitbringsel seiner vier Kinder für die vier Kinder von Johannes Praun mit. Das musste natürlich entsprechend erwidert werden. Bedanken auf arabisch muss nicht wortgewaltig sein, es geht sogar wortlos: Man legt  seine rechte Hand aufs Herz und deutet eine Verbeugung an.

Bildung: Unsere Iraker, Männer wie Frauen, sind technisch/fachlich sehr gut ausgebildet, und können passabel Englisch, unsere Seminarsprache. Sie haben aber von Management und Führung wenig Ahnung.

Grundlegendes Problem: Die vorherrschende Einstellung der Iraker ist: Wir können nichts machen, es ist der Krieg schuld, es sind die Umstände schuld. Sie fühlen sich machtlos, sie  begreifen sich zu 100% als Opfer. Und genau das ist der Stopp!  Das verhindert jegliche Selbstinitiative zur Verbesserung der Situation! Die eigentliche Herausforderung von Praun & Amm  war es letztendlich, diese Einstellung zu knacken!

Werte: Ihr Wertesystem ist aber unserem sehr ähnlich, sie erkennen sofort, was richtig ist, was falsch. Sie sind in der Regel mit Vetternwirtschaft, Korruption und willkürlichen Entscheidungen von Politikern und hohen Beamten konfrontiert, aber sie wissen, dass das schlecht ist und schadet.

Wissensdurst: Sie brennen darauf, zu erfahren, wie kompetente Führung funktioniert. Das einzig heikle Thema war der Ausdruck „Battleplan“, als Ausdruck für kurzfristige taktische Planung. Da fragten sie leise nach, ob sie den nicht anders nennen könnten, den „Battleplan“ könnten sie so nicht mit in ihre Heimat nehmen.

Gender: die irakische Frau ist emanzipiert, kann jegliche Managementposition bekleiden, es gibt da keine Unterschiede im Status, in der Akzeptanz. Strenge Etikette nur in der Kleidung: Für Frauen sind Kopftuch und langes Kleid obligatorisch. Die Männer haben hingegen keinerlei Bekleidungsvorschriften.

Essen & Trinken: Unsere Iraker lieben Tee in Mengen, stark gesüßt. In ein paar Tagen war ein Kilo Zucker verbraucht. Mit türkischem Kaffee konnte man ihnen auch eine große Freude bereiten, wobei sie die Zubereitung mit Argusaugen überwachten. Und das beste war: Sie sind von unserem Almdudler total begeistert, das war das Seminargetränk schlechthin. Aussprechen können sie es allerdings nicht. Unser Essen hat ihnen ausgezeichnet geschmeckt, Original Wiener Schnitzel vom Kalb, Palatschinken und Topfenknödel waren die Favoriten.

Johannes Praun